2016 - das Jahr, in dem viel über Chemikalien gesprochen wurde

Die neuen EU-Rechtsvorschriften für Chemikalien standen in diesem Jahr an der Spitze der Diskussionen in der Metallindustrie, so unsere Experten. Wir haben die bedeutendsten Trends von 2016 gesammelt.

Karsten Lübke, Regional Sales Manager Deutschland
– Die Flüssigkeitsüberwachung war eines der Hauptthemen der Gespräche, als sich die KSS Nutzer- und Hersteller in Stuttgart trafen. Besonders große Unternehmen sind daran interessiert, wie man die Lebensdauer der Flüssigkeiten verlängert. Es wird  mehr in Filterung und Überwachung von Kühlschmierstoffen investiert. Ein anderes Thema ist die Vermeidung von KSS-Entsorgung gewesen und Konzepte zum vollständigen Recycling von Kühlschmierstoffen stießen auf großes Interesse.  Mir ist in diesem Jahr aufgefallen, dass sich die KSS Nutzer viel intensiver um Ihre KSS-Systeme kümmern. Maschinenreinigungen sind oft nicht nur auf das Tank System beschränkt, auch die Rohrleitungen werden immer öfter inspiziert und gereinigt.

Caroline Sterneryd, Anwendungsspezialist:
– Im vergangenen Herbst mussten alle Anträge für bestehende chemische Stoffe eingereicht werden, während der Bewertungsprozess weiter läuft. Die neue Gesetzgebung führt zu erhöhten Kosten für Chemikalien und einer Begrenzung der Stoffe und Produkte, die verwendet werden können. Im Jahr 2016 wurden beispielsweise drei Formaldehyde als krebserzeugend eingestuft, was für den Endverbraucher bedeutende Konsequenzen hat. Ein weiteres heißes Thema ist der Aufwand, die die Zulieferer haben, um die Frist bis zum 31. Mai 2018 für die Registrierung von Stoffen nach REACH einzuhalten. Dies wirkt sich auch auf die Endverbraucher aus, da nicht registrierte Stoffe aus dem Markt genommen werden.

Hans Ahlgren, Strategischer Partnermanager:
– Immer mehr Menschen in der Branche haben angefangen über Nachhaltigkeit zu sprechen. Teilweise, weil sie wegen der strengeren Gesetzgebung gezwungen sind, dies zu tun, aber viele sind auch wirklich am Thema interessiert. Am 16. November haben wir an der Sustainability Conference SMART in Sheffield teilgenommen, die von Houghton PLC organisiert wurde. Es gab eine große Neugierde unter den Besuchern, mehr über die Reinigung von Prozess Flüssigkeiten mit alternativen Technologien zu erfahren.

Miranda Jensen, Leiterin Umweltmanagement:
– Im Jahr 2016 betraf die Nachhaltigkeit nicht nur die Bedeutung von Umweltfragen. Soziale Aspekte wie eine gesunde Arbeitsumgebung wurden auch mehr mit einbezogen. Ich hoffe, dass diese Entwicklung weiter geht, und es nicht mehr akzeptiert wird, dass die Menschen krank werden.

Jan Östlund, Bereichsleiter Nordics:
– Anfang 2016 prognostizierte ich, dass Produkte mit umweltverträglicheren Inhalten im Laufe des Jahres rasch zunehmen würden. Ich hatte recht ... fast. Heute wage ich zu sagen, dass die großen Lieferanten mehr als 50% Biozid- und Formaldehyd-freie Flüssigkeiten liefern. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein deutlicher Zuwachs. Aber liebe Metallflüssigkeitsbenutzer, lesen Sie die Sicherheitsdatenblätter mehrmals durch und fordern Sie weitere Daten von Ihren Lieferanten an. Es gibt Unternehmen, die mit Additiven experimentieren, die nicht als Biozide klassifiziert wurden, weil sie einen anderen primären Effekt angegeben haben. Mehrere der Additive, die die "konventionelle" Biozide ersetzen, sind relativ unerforscht und die Kenntnisse über ihre langfristigen Wirkungen sind begrenzt.

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